Vierter Donnerstag im Monat November - für uns Europäer ist das ein Tag ohne besonderen Belang. In den Vereinigten Staaten wird an diesem Tag hingegen der Thanksgivingday gefeiert - eine Variante unseres Erntedankfestes. Die traditionelle Speise an diesem Fest: Truthahnbraten. Der amerikanische Präsident begnadigt an diesem Tag aber auch jedes Jahr einige Truthähne. Diese dürfen weiterleben und müssen nicht in den Bratentopf. Die Mitglieder des Generalkapitels wurden heute auch begnadigt. Wie gut, dass es ein Leben nach dem Generalkapitel gibt, und ich glaube, es freut sich ein jeder darauf. Es passte gut, dass wir unseren Abschluss mit einem großen Gottesdienst gerade am Thanksgivingday begangen haben. Anders als unsere übrigen gemeinsamen Messen haben wir diesen Gottesdienst nicht in der kleinen Kapelle im Thai-Stil gefeiert, sondern in unserem Kapitelsaal, der mit den Stuhlreihen anstatt der runden Tagungstische ganz anders und nochmals größer wirkte, sodass P. General einleitend meinte, es sei eigentlich eine Kathedrale. Mit uns feierten die meisten thailändischen Redemptoristen und vor allem auch einige, die in den letzten Wochen für alles sorgten, was zum äußerlichen Gelingen des Generalkapitels nötig war. Das Messformular war vom Fest der Mutter von der Immerwährenden Hilfe. Sie wird hoffentlich auch weiterhin ihre Hilfe beim immerwährenden Prozess der Erneuerung unserer Ordensgemeinschaft erweisen. Denn dieser Gottesdienst war nicht ein Abschluss, sondern eine Sendung - und zwar nicht nur für uns Kapitulare, sondern für die ganze weltweite Kongregation der Redemptoristen. Mehrmals wurde während der vergangenen Wochen gefragt, ob unser Gründer, der hl. Alfons, seine Gemeinschaft heute noch wieder erkennen würde. Auf eine solche Frage gibt es selbstverständlich keine Antwort, aber die Frage an sich ist doch auch eine Hilfe und eine Motivation. Eines ist wohl sicher: Alfons hätte gestaunt, dass ein Generalkapitel von insgesamt 101 Mitgliedern in Thailand, Asien, stattfindet. Er hätte sich aber wohl auch gefreut, nicht zuletzt über die musikalische und liturgische Gestaltung unseres Abschiedsgottesdienstes. Vielleicht hätte ihm freilich beim anschließenden Festessen das Piano gefehlt, an das er sich zu Lebzeiten gerne setzte, um seine Mitbrüder bei besonderen Anlässen zu erfreuen. Dass mehrere jüngere und ältere Mitbrüder sich in Karaoke versuchten, war da eher ein schlechter als rechter Ersatz. Eine Truthahnbegnadigung hatte hier in Pattaya nicht stattgefunden - einige dieser Vögel bildeten den Hauptgang beim Festessen. Immerhin hat die thailändische Ordensprovinz ihren Ursprung in Nordamerika.
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Besonders beeindruckend: die kunstvoll gesteckte Husse für den Altartisch. |
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Eine gute Entscheidung: unser Sitzungssaal als Gottesdienstraum. |
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Ein philippinischer, ein mexikanischer und ein thailändischer Redemptorist. |
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Von diesen dreien stammen die meisten Fotos auch für diesen Blog. |
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