Das liebe Geld und die überreiche Erlösung

Nach den beiden Einkehrtagen mit Kardinal Tagle sind wir an diesem Freitag zu den Berichten und Beratungen zurückgekehrt. Am Beginn unserer Vormittagssitzung wurden wir durch P. General daran erinnert, dass genau heute vor fünfzehn Jahren unser Mitbruder Dominik Methodius Trčka (1886-1959) seliggesprochen wurde. Er war ein Märtyrer des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei gewesen. Mit einem kurzen Gedenken an dieses außergewöhnliche Mitglied unserer Kongregation schlossen wir am Nachmittag dann auch unsere Sitzung. Die Stunden dazwischen waren nahezu ausschließlich dem Thema "Ökonomie" gewidmet - für die meisten der Kapitulare nicht unbedingt ein Leib- und Magenthema, aber schon die alten Römer sprachen vom "nervus rerum": das Geld als Nerv aller Dinge. Man kann aber über Geld auch so sprechen, dass die große Perspektive weiterhin im Auge bleibt, das heißt in unserem Zusammenhang: unser geistliches Leben als Ordensgemeinschaft und unserer pastoraler Auftrag. Das ist uns im Rahmen der heutigen Beratungen ganz gut gelungen. Die Hauptlast des Tages lag beim Generalökonomen unserer Kongregation, P. Carlos Viol, der uns in ausführlicher Weise seinen Finanzbericht vortrug. Der 47-jährige Viol stammt aus der Ordensprovinz Rio de Janeiro, ist also Brasilianer. Die Aufgabe des Generalökonomen liegt seit 2014 in seinen Händen. Zwei Begriffe kamen in seinem Bericht und in der nachfolgenden Diskussion immer wieder vor: "Transparenz" und "Solidarität". Beides muss gerade auch in wirtschaftlicher Hinsicht in der ganzen Kongregation auf allen Ebenen gelebt werden. Am Nachmittag wurde "Solidarität" dann als Fähigkeit umschrieben, großzügig mit anderen zu teilen. Jemand sagte, dass dies besonders eine redemptoristische Fähigkeit sei, da wir ja als Motto die "copiosa redemptio" (überreiche Erlösung) haben. Großzügigkeit kann als eine Form von "copiosa-überreich" verstanden werden. So sind wir zwar mit vielen Zahlen im Kopf, aber doch auch mit dem Hinweis auf eine geistliche Lebenshaltung in den Abend und in das Wochenende gegangen.

P. Carlos Viol, der Generalökonom.

Die Sitzungsunterlagen haben jetzt Wochenendpause.

Unsere Sozialeinrichtungen in Pattaya: "Wir weisen niemals ein bedürftiges Kind ab".