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P. Alfons Jestl. |
Mittwoch, 16. November 2016
Der Dialog ist möglich
Eine Frage des heutigen Tages am Generalkapitel war, welche Botschaft, welches Thema, welchen Inhalt wir nach Hause bringen und den Mitbrüdern und unseres Laienmitarbeitern kommunizieren wollen. Über diese Frage haben wir in Kleingruppen ausführlich miteinander gesprochen. Es war eine Hilfe, wieder die große Perspektive in den Blick zu bekommen. Vielleicht liegt ja in der Methode unserer Arbeit bereits eine Botschaft, die es wert ist, zu verbreiten: In aller Regel wird die Arbeit in Gruppen und das dortige Gespräch als äußerst fruchtbar für die Arbeit des Generalkapitels wahrgenommen. In den Gruppen ist der Dialog möglich, der als Voraussetzung das intensive und vorurteilsfreie Zuhören hat. In den Gruppen ist es möglich, den Dingen auf den Grund zu gehen und Erfahrungen zu teilen. In den Gruppen braucht es keine große Rhetorik. Es werden keine Grabenkämpfe und keine Polemiken ausgefochten. In den Gruppen ist die kulturelle und kirchliche Vielfalt eine Bereicherung, keine Gefahr oder Einschränkung. Viele der Kleingruppen wären von ihrer personellen Zusammensetzung geeignet, aus ihnen internationale Kommunitäten zu machen. Also die Erfahrung des Dialoges im sensiblen Miteinander-Reden - das ist eine Botschaft, die wir von hier mit nach Hause nehmen. Auch im Plenum gab es heute eine sensiblere und zielgerichtetere Debatte als gestern. Immer wieder kamen die einzelnen Redner in ihren Statements auf die Notwendigkeit einer spirituellen Erneuerung und Vertiefung zu sprechen, nicht zuletzt in dem Sinne, dass wir das Gemeinschaftsleben verbessern müssen, damit die einzelnen Mitglieder der Gemeinschaft nicht vereinsamen oder gar aus der Gemeinschaft herausfallen. Die verschiedenen Redner lösen in mir unterschiedliche Reaktionen aus: Ablehnung, Zustimmung, Gleichgültigkeit, Freude über Übereinstimmungen, manchmal sind es auch Anstöße, die wie ein Stachel sind, der wehtut und mich gerade so zur Selbstreflexion zwingt. Erfreulich war heute, dass wir nicht wenige Postulate recht bündig beraten und zügig beschlossen haben. Aber, wie gesagt, die Botschaft bzw. die Erfahrung, die vor allem bleibt: der Dialog in der kleinen Gruppe ist möglich und führt weiter. Auf Fotos verzichte ich heute, mit Ausnahme eines Fotos, das unseren P. Provinzial zeigt. Zum Dialog braucht es auch die innere Sammlung und Fokussierung.
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