Donnerstag, 3. November 2016

Tagle: "Mission, nicht Ambition"

Unser zweiter Einkehrtag mit Kardinal Tagle war dem Thema "Leadership" gewidmet. Das Wort lässt sich gar nicht so leicht ins Deutsche übersetzen, am ehesten meint es wohl: Führungsqualität. In seinem Vortrag betonte der Kardinal, dass Führungsqualität im kirchlichen und geistlichen Sinn über Administration bzw. Management weit hinausgeht bzw. etwas ganz anderes ist. Eine Führungspersönlichkeit müsse helfen, dass eine Gemeinschaft eine Vision zur Geburt bringt. Das verlangt die Fähigkeit, zuhören zu können, ohne bereits eine vorgefertigte Agenda mitzubringen. Nicht die Führungspersönlichkeit leitet dann das weitere Geschehen, sondern die Vision. "Religiöse Gemeinschaften müssen mehr von Visionen als von Personen geführt werden", so der Kardinal wörtlich. Eine solche Vision schafft dann auch Kriterien zur Mission. "Es geht um die gemeinsame Mission, nicht um die Ambition einer Führungspersönlichkeit", so ein weiterer Kernsatz aus dem Vortrag. So verstandene Führungsqualität erlaubt den anderen, an der Mission teilzuhaben. Jesus hat das beispielhaft vorgelebt, indem er mit den Jüngern seine Autorität geteilt und sie ausgesendet hat. Zu Mittag hatten wir eine Andacht zur Mutter der Immerwährenden Hilfe. Nach einer etwas längeren Mittagspause gab es dann noch die Möglichkeit, dem Kardinal im Plenum Fragen zu stellen. Einer aus unseren Reihen fragte, wie wir in einer Situation vorgehen sollen, in der niemand mehr unsere Botschaft hören möchte. Antwort: Solche Situation sind auch dazu da, um unsere Missionsweise zu überdenken. Vielleicht besteht die eigentliche Mission dann zuerst im Zuhören statt im Reden. - Soweit einige Gedanken, die uns zusammen mit der sympathischen und unprätentiösen Art des Kardinals sehr gut getan haben. Immer wieder erzählte Tagle zur Illustration Begebenheiten aus seiner eigenen Erfahrung, mal lustig, mal berührend. Er ist eigentlich selbst, was er in seinem Vortrag neben dem oben Gesagten von einer Führungspersönlichkeit verlangte, nämlich ein guter Geschichten-Erzähler zu sein. Abends feierten wir mit ihm noch Eucharistie, danach verabschiedeten wir ihn.

Das Generalkapitel ist technisch "up to date".

Neben den Vorträgen haben wir auch Zeit für andere wichtige Dinge.

Auch die Naturbetrachtung gehört zu den wichtigen Dingen.

Kardinal Tagle bereitet sich auf die Eucharistie vor.

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